Wie viel Platz brauchen Legewachteln?
2-4 Tiere können pro Quadratmeter gehalten . Dabei sollte man unbedingt darauf achten, dass das Gehege (egal ob Stall oder Voliere) ausreichend Versteckmöglichkeiten bietet. Dazu eignen sich ungiftige Pflanzen (Gräser, Heide, Bambus etc.), Kaninchenhäuschen, Äste, Röhren usw.
Außerdem sollte man ein Sandbad zur Verfügung stellen.
Fütterung von Legewachteln?
Legewachteln benötigen einen Rohproteingehalt von. 18-22% und einen Calciumgehalt von rund 5%. Außerdem sollte auf einen ausreichend hohen Methioningehalt von ca. 0,5% geachtet werden um Federfressen zu vermeiden.
Sind Wachteln winterhart?
Ja. Legewachteln (!) können ganzjährig draußen gehalten werden. Sie benötigen lediglich ein wind- und nässegeschütztes Gehege. Stromzugang zum Stall/Voliere ist aber hilfreich um z.B. einen Tränkewärmer anzuschließen.
Meine adulten Wachteln bekommen über Herbst und Winter eine Wärmelampe in die Voliere die sehr gerne angenommen wird. Zwingend nötig ist dies aber nicht..
Andere Zierwachteln (Zwergwachteln und Co) sind NICHT Winterhart!
Kann man Wachteln im Haus oder auf dem Balkon halten?
Von einer Haltung in der Wohnung würde ich euch bei Legewachteln unbedingt abraten. Sie riechen extrem stark. Lediglich die Küken sind anfangs bei mir 5 Tage in der Abstellkammer untergebracht - mit dauerhaft gekipptem Fenster ;)
Auf dem Balkon sieht das Ganze schon besser aus. Ich habe viele Wachtelkäufer die Wachteln mitten in der Stadt auf einem Balkon halten. Sie können sich in einem Etagenstall sehr wohl fühlen, sind leise und versorgen ihre Besitzer mit Frühstückseiern.
Kann man Wachteln im Kaninchenstall halten?
Absolut JA! Wachteln sind zwar Bodenbewohner, aber gewöhnen sich schnell an das Treppenlaufen in handelsüblichen Kaninchenställen. Sie mögen die niedrige Deckenhöhe sogar recht gerne. Deswegen halte ich mittlerweile den Teil meiner Tiere auch in Zuchtboxen und nicht mehr nur in hohen Volieren. Natürlich ist es immer möglich, dass sich die Tiere durch Auffliegen Genickbrüche zuziehen. Manche empfehlen daher bestimmte Höhen in Ställen zu vermeiden. Meine Erfahrung ist: es gibt Dinge, die kann man einfach nicht vermeiden. So kann es bei einer Deckenhöhe von 40cm genauso zu Genickbrüchen kommen, wie bei 70cm oder 2 Metern. Was schützt ist eine stressfreie Umgebung.
Wie alt werden Legewachteln?
Tatsächlich ist das sehr unterschiedlich. Hähne können ohne Probleme 5 Jahre alt werden. Bei Hennen ist dieses Alter eher selten. Meist werden sie 2-4 Jahre alt. Ich hatte aber auch schon Hennen dabei die älter wurden.
Bei Celadons (Grünleger Wachteln) kann ich noch keine Aussage zur Lebenserwartung machen, weil meine Zuchtgruppe erst seit 2022 besteht. Ich vermute, dass sie aufgrund des kleinen Genpools nicht so alt werden wie die Normalleger.
Werden Wachteln auch mal krank?
Ja. Krankheiten die hin und wieder vorkommen sind:
* Legedarmvorfall
* Erkältungen
* Befall mit Parasiten (Vogelmilben, Federlinge o.ä.)
Hier gilt es vorbeugend zu handeln. Das Wachtelzuhause sollte regelmäßig mit Kieselgur bestäubt werden um Milben keinen Lebensraum zu bieten.
Erkältungen vermeidet man indem man zugfrei und trockene Haltung anbietet.
Legedarmvorfälle sind durch bedarfsgerechte Fütterung weitestgehend zu vermeiden. Leider spielt hier auch die genetische Komponente eine Rolle. Gerade zu Beginn einer Legeperiode sollte man seine Wachteln sehr gut beobachten.
Alle Erkrankungen können tödlich enden.
Kann ich Wachteln zusammen mit anderen Tieren halten?
Es kommt ganz darauf an. Unterschiedliche Tiere haben unterschiedliche Bedürfnisse an die Fütterung. Eine Kombination von Vögeln (z.B. Kanarien, Finken) kann daher sehr unproblematisch sein, weil sich die Tiere auf verschiedenen Ebenen der Voliere aufhalten.
Mit Hühnern, Meerschweinchen und Kaninchen sieht es da schon anders aus. Hier wird es zwangsläufig dazu kommen, dass die anderen Tiere das hoch-proteinhaltige Wachtelfutter fressen. Das kann gerade bei Nagern zu gesundheitlichen Problemen führen.
Soll ich einen Hahn halten? Wie viele Hennen pro Hahn?
Ich bin grundsätzlich Befürworter einer Haltung mit Hahn. Er stellt in der Gruppe eine gewisse Harmonie her.
Bedenken muss man, dass es Hähne gibt, die (v.a. in ihrer Jugend) sehr grob zu den Hennen sein können. Hier kann es nötig sein, den Hahn nochmal gegen einen ruhigeren auszutauschen.
Auch krähen die Hähne natürlich mehrmals am Tag. Das ist zwar nicht sonderlich laut, jedoch sollte die Nachbarschaft unbedingt damit einverstanden sein.
Pro Hahn sollte man MINDESTENS 3, eher 4-5 Hennen halten. Das kommt ganz auf das Alter des Hahns an und auf die Ausgestaltung des Geheges. Ältere Hähne kommen mit weniger Hennen zurecht. Auch über die Wintermonate sind die Hähne eher inaktiv (sofern nicht zusätzlich beleuchtet wird), so dass nicht so viele Hennen pro Hahn benötigt werden.
Welches Einstreu für Wachteln?
Mittlerweile habe ich sehr viel ausprobiert. Letztendlich muss man seine Erfahrungen selbst sammeln. Neben einem Sandbad mit feinem Sand (ich mische Spielsand mit Vogelsand), nutze ich:
* Pinienrinde
* Holzhackschnitzel/Buchenhack Einstreu
* Sägespäne (v.a. in den Aufzuchtboxen)
* Hanfeinstreu
Wer die Möglichkeit hat, solle unbedingt Deep Litter (Tiefstreu) ausprobieren. Dazu findet man auf Youtube einige interessante Videos.
Einkaufsliste Zubehör:
* Tränke (am Besten mit Bajonettverschluss); 1-2 Liter Tränken reichen aus für eine kleine Wachtelgruppe von ca. 5 Tieren; erhöht stellen oder aufhängen, sonst hat man viel Einstreu in der Tränke
* Futterautomat oder Futtertrog; ich persönlich bevorzuge Automaten zum "aufhängen" an der Stalldecke
* Sandbad; eine Kaninchentoilette oder eine alte Bratpfanne eignen sich dafür bestens
* Schutzhaus (falls man in einer Voliere hält) - es sollte ein Häusschen angeboten werden in dem alle Wachteln gemeinsam Platz finden. Dazu eignen sich kleine Kaninchenställe die mit Klappe geöffnet werden. Bekommt man recht günstig bei Ebay und Co
* Futter (z.B. Mifuma ZZH) und eine Tonne zur mäusesicheren Futterlagerung
* Versteckmöglichkeiten, z.B. ungiftige Pflanzen, Äste, Nager-Häusschen usw.
Meine Wachteln legen keine Eier. Woran kann es liegen?
In den Monaten Oktober-April sind die Tage zu kurz. Die Wachteln stellen meist das Legen ein. Zusätzliche Beleuchtung (circa 14-16 Stunden am Tag) kann helfen um das Legen wieder anzukurbeln. Dazu kann man einfach LED-Lampen verwenden (weitestgehend flackerfrei).
Ansonsten spielt die Fütterung eine zentrale Rolle. Wird den Wachteln nicht ausreichend Protein und Calcium gefüttert, werden sie keine Eier legen.
Auch bei Stress (z.B. Neueingliederung von anderen Wachteln) und Parasitenbefall stellen die Wachteln das Legen vollständig ein.